Wichtiger Hinweis!
Es wird ein langer Text zum lesen sein, aber wir legen großen Wert darauf, dass jeder, der an einem unserer Hunde interessiert ist, genau weiß, auf was er sich einlässt! Also bitte den Text bis zu Ende lesen, es lohnt sich…
Einem Hund aus dem Auslandstierschutz ein Zuhause geben – das solltest Du wissen
Erst einmal ist es schön, dass Du Dich mit dem Gedanken befasst, einem Hund aus dem Auslandstierschutz ein Zuhause zu geben. Damit aber Euer gemeinsamer Weg harmonisch verläuft, möchten wir vorher einige Dinge zu bedenken geben:
Jeder unserer Hunde hat seine ganz individuelle und persönliche Leidensgeschichte hinter sich, was sich auf vielfältige Art und Weise auf sein Verhalten auswirken kann: Ängstlichkeit, Futterneid sowie auch anfängliche gesundheitliche Probleme sind einige Beispiele hierfür.
Auslandshunde kennen i. d. R. nur das Leben mit zig anderen Hunden in Zwingern. Manchmal ist es daher schwierig zu beurteilen, ob er sich mit anderen im Haushalt befindlichen Tieren (z. B. Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen, etc.) verstehen wird. Auch die Frage nach der Stubenreinheit kann natürlich nicht beantwortet werden, da in den meisten Fällen die Hunde keine Möglichkeit bekommen, draußen Gassi zu gehen und ihr Geschäft im Zwinger erledigen müssen. Wir verstehen vollkommen, dass Du diese Fragen gerne alle im Vorfeld beantwortet hättest, aber leider ist das nicht immer möglich, eine befriedigende Antwort hierauf zu geben. Da die Tiere meistens von der Straße oder aus diversen Tötungsstationen gerettet werden, ist uns auch über die Vergangenheit der Hunde und was sie eventuell erlebt haben, sehr wenig bis gar nichts bekannt. Auch das Alter der Hunde ist nur eine grobe Schätzung, vielmals werden die Hunde in den Tötungen viel älter eingestuft als sie tatsächlich sind. Viele Fragen werden daher unbeantwortet bleiben müssen. Es ist so, als würde man einen ausgesetzten Hund im Wald finden, über diesen hätte man ja auch keine Informationen zur Herkunft, zum Alter und zum Verhalten.
Wenn Du Dich entschließt, einen Hund aus dem Ausland zu “adoptieren”, braucht er nach seiner Ankunft vor allem Ruhe, Geduld, Zuwendungen und nicht zu vergessen ZEIT. Klar, möchte man das neue Familienmitglied seinen Freunden und Familien zeigen, aber stell Dir mal vor, Du kommt zu Menschen, die Du gar nicht kennst und dort wirst Du ständig mit neuen Gesichtern konfrontiert …. das würde auch bei Dir Unbehagen auslösen. Wichtig ist, dass man dem neuen Familienmitglied erst einmal die Chance gibt anzukommen, um sich an die neue Situation gewöhnen zu können. Manche Hunde gewöhnen sich ganz schnell an die neuen Umstände, andere brauchen aber auch etwas länger, das kann unter Umständen über mehrere Wochen bis sogar Monate gehen, darauf sollten man sich auf jeden Fall vorbereiten!
Es kann durchaus sein, dass der Hund ein Haus oder eine Wohnung noch nie von innen gesehen hat und sich vielleicht auch erst einmal gar nicht hinein traut. Die Hunde durften vielleicht früher nicht ins Haus und wurden eventuell sogar dafür bestraft. Alles ist für die Hunde fremd: Wärme, Gerüche und Geräusche (z. B. Staubsauger). Auch die Sprache kennt er natürlich nicht, alles ist fremd und wirkt vielleicht bedrohlich. Deshalb ist es ratsam, sich nach der Ankunft des Hundes viel Zeit zu nehmen und seinen Urlaub auf diesen Zeitraum zu legen. Du musst auch damit rechnen, dass der Hund nicht alleine bleiben kann und das erst mit ihm geübt werden muss. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Wenn Kinder mit im Haushalt leben ist es verständlich, dass diese das neue Familienmitglied knuddeln und umarmen wollen. Umarmung oder gar in den “Schwitzkasten” nehmen ist für den Hund aber eine bedrohliche Geste und es kann zu unangenehmen Zwischenfällen kommen, weil dadurch seine Individualdistanz unterschritten wird. Anfangs sollte man den Hund nicht bedrängen und ihn erst einmal mit der Außenseite der Hand seitlich am Kopf oder Hals streicheln, nicht mit der Handinnenfläche und keinesfalls von oben. Falls sich der Neuankömmling als „Kampfschmuser” entpuppt, der am liebsten gestreichelt werden möchte, bis kein Fell mehr dran ist, wird man das schnell merken.
Eine Sache ist ganz wichtig: Bereite Dich auf das neues Familienmitglied vor!
Sei Dir bitte bewusst, dass es sich bei der Adoption eines Auslandshundes um ein „Blind Date“ handelt, was bedeutet, dass Aussehen, Größe, Charakter nicht immer so sein müssen, wie es beschrieben wurde. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich Hunde nach einer Veränderung der Lebensumstände in ihrem Verhalten verändern können, so war der Hund im Zwinger vielleicht ausgeglichen und nun ist er verängstigt nach dem langen Transport oder umgedreht… Im Zwinger war er lieb und freundlich, und nun holt er seine ganze Kindheit und Flegeljahre gleichzeitig nach. Wir bemühen uns, so viele Informationen und Bilder wie möglich zu den Hunden zu bekommen, aber manchmal ist das nicht möglich, da die Tierschützer meist sehr viele Hunde zu versorgen haben.
Auch wird das neue Familienmitglied nicht nach “Chanel No. 5” riechen, wenn es im neuen Zuhause ankommt. Aber ihn gleich als aller erstes in die Dusche oder Wanne zu stecken, wäre keine gute Idee, denn dadurch kann es unter Umständen passieren, dass der Hund nur schwer Vertrauen aufbaut, vor allem dann, wenn es der Hund sowieso eher ängstlich und zurückhaltend ist. Als Alternative kann man den Hund mit angefeuchteten Tüchern liebevoll etwas massieren und in langsamen Bewegungen von vorne nach hinten abstreichen, das hilft auch schon mal etwas gegen den unangenehmen Geruch. Diese Maßnahme kann auch dazu beitragen, eine positive Beziehung aufzubauen.
Wenn Du jetzt immer noch sicher bist, dass Du einem Auslandshund ein liebevolles Zuhause schenken möchtest, dann fülle bitte dieses Formular hier aus. Die Hunde findest Du alle mit Beschreibung in der Kategorie „Wir suchen ein Zuhause“.
Vielen Dank für’s lesen!!